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Byzantinische Kunst

Byzantinische Kunst, die christliche Kunst des oström. Reiches und seiner Einflußgebiete. Mittelpunkt ist Byzanz (= Konstantinopel). Die Byzantinische Kunst verschmelzt altchristliche, kleinasiatische und alexandrinische Elemente ausschließlich zu religiösen Schöpfungen. Ihre Entwicklungwird gewöhnlich in 3 Hauptepochen unterteilt:
1. erster Höhepunkt unter Kaiser Justinian (526-65), Bau der Hagia Sophia (Hauptkirche Ostroms in Konstantinopel). Ausstrahlung auch nach Revenna. Der Bilderstreit (726-843) = Ikonoklasmus wird für die in Frage gestellte Verehrung christlicher Bilder entschieden.
Ihm folgt
2. neue Blüte unter den mazedonischen Kaisern (mazedonische Renaissance, 9.-12. Jh.) und Ausstrahlung nach Venedig (Markusdom) und Rußland, das bis in die neueste Zeit hinein der Byzantinischen Kunst verpflichtet bleibt.
3. Letzter künstlerischer Aufschwung zur Paläologen-Zeit (1261-1453). 1453 erobern die Türken Konstantinopel, seitdem lebt die Byzantinische Kunst im griechisch-orthodoxen Christentum bis heute fort. In der deutschen und französischen Romanik und Gotik sowie in der "maniera greca" oder "bizantina" der italienischen Kunst des 13. Jh. sind ihre Einflüsse spürbar.
Bevorzugte Architekurformen sind der >Zentralbau mit Kuppeln und die Kuppelbasilika (z.B. Hagia Sophia und Markusdom). Die Vollplastik tritt zurück, statt dessen blüht bes. das Elfenbeinrelief. Die Malerei zeigt Meister-
leistungen in Mosaik, Miniatur und >Ikone. Die statiarische, weihevolle Strenge der Figuren, ganz in die Fläche eingebunden (meist ohne Land-
schaft), entspringt dem jahrhundertelangen Festhalten an einem starren Konstruktionskanon (>Proportionslehre), der zwar eine auffällige Entwicklung behindert, der Byzantinischen Kunst aber über anderthalb Jahrtausende ihr Bestehen sichert - eine in der Kunstgeschichte einmalige Erscheinung.

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