Uelze Stuck

 

Engel

Engel, (griech. ángelos = Bote), im biblischen
Sinn geschlechtslose reine Geister, Vermittler
zwischen Gott und den Menschen, seit dem Früh-
christentum meist als Jünglinge, geflügelt und mit
>Heiligenschein dargestellt; in der ital. Renaiss.
auch als Mädchenengel.
Aufsteigende Rangfolge der 9 Engelchöre nach
Dionysius Areopagita, 1. Jh., in der Fassung des
6. Jhs. (deutsch, griech., lat.):
III. Hierarchie: 1. Engel, Angeloi, Angeli;
2. Erzengel, Archangeloi, Archangeli;
3. Fürstentümer oder Urbeginne, Archai,
Principatus;
II. Hierarchie: 4. Mächte, Exousiai, Virtutes;
5. Kräfte, Dynameis, Potestates; 6. Herrschaften,
Kyriothetes, Dominationes;
I. Hierarchie: 7. Throne, Thronoi, Throni;
8. Cherubim (hebr. Einz. Cherub); 9. Seraphim
(hebr., Einz. Seraph).
Besondere Bedeutung und entsprechende
Kennzeichen erhielten:
1. die 4 Erzengel: Gabriel (>Bauplastik:
"Verkündigung" nach Lukas); Michael (Daniel);
Raphael (Tobias); Uriel oder Ariel (nach dem
Midrasch);
2. die Schutzengel (Matthäus)
3. die Cherubim (Einz. Cherub), menschliche
Grundgestalten mit 4 augenbesäten Flügeln (seit
8. Jh. 6 Flügel) und 4 Köpfen (griech. Tetramorph
= viergestaltig, nach der Vision des Ezechiel) der
vollkommensten Geschöpfe: Adler, Löwe, Stier,
Mensch. Seit 8. Jh. Vorbild der Symbole der
>Evangelisten. In der Kunst meist nur mit
menschlichem Gesicht dargestellt; Symbolfarbe:
rot;
4. die Seraphim (Einz. Seraph, hebr. leuchtende
Schlange), nach Jesaias 6,2 und 6,6 Engel am
Throne Gottes, die Angesicht und Füße mit je
2 Flügeln fliegen. Symbole der Schnelligkeit, mit
der Gottes Wille vollzogen werden soll;
Symbolfarbe: blau;
5. Putten >Bauplastik.

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