Bildhauerkunst |
|
Bildhauerkunst, Bildnerei, seit den Anfängen der Geschichte vorhandene körperbildende Kunst. Formen: Vollplastik und Relief (>Bauplastik). Materialien: Bronze, Stein, Holz, Ton, Elfenbein, Wachs, Edelmetalle, Kunststoffe u.a. Die wichtigsten Techniken sind: I. Bronzeguß (von lat. aes brundisium, den Metallwerkstätten von Brindisi in Italien). Ein vor- gearbeitetes Modell kann auf 2 Weisen gegossen werden: 1. Guß mit verlorener Form, erlaubt nur einmalige Verwendung des Ton- oder Gips- modells; 2. beim Sandformverfahren wird der Formmantel aus Gips nach dem Guß nicht zer- schlagen, sondern in Teilstücken abgenommen, die als Negativform erhalten bleiben. Moderne Verfahren verwenden auch flexible Kunststoff- mäntel, die sich auch aus Hinterschneidungen herauslösen lassen. I |
I. Steinplastik. Nach einer
Tonskizze (it. bozzetto) wird meist ein Gipsmodell in natürlicher Größe geformt, nach diesem wird freihändig oder unter Kontrolle von Meßgeräten das Orginal aus dem Stein geschlagen. Die halb- fertigen Teile der Steinplastik nennt man "in der Bosse" stehend. Beim Steinguß wird ein Bildwerk aus pulverisiertem (meist Kalk-)Stein gegossen, so z,B. in der (süddeutschen) Spätgotik. III. Holzplastik. Bis zur Renaissance werden Stein- und Holzplastiken immer bemalt (>Faßmalerei). IV. Stuck. Gemisch aus Gips, Kalk und Sand, gut formbar, aber schnell erhärtend, wird für Plastiken und plastische Wanddekoration ver- wendet. Mamorstuck wird mit Marmorstaub gefärbt und mit Marmoradern bemalt (Mamor- imitation, bes. im Barock). Mit der heißen Maurerkelle geglättet, heißt er stucco lustro. 17. und 18. Jh. |